3 Länder Tour 2014
Schweiz - Österreich - Italien - Frankreich - Schweiz 2014
04. April - 10. April 2014
Crew:
Jörn
Tourbericht
Tag 1
Meine Reise beginnt am 04. April 2014 zuhause im Thurgau. Meine zwei Räder führen mich über Wildhaus nach Feldkirch. Kurz nach Feldkirch geht es hoch über den Thüringerberg nach Damüls. Über Warth geht es wieder runter bis nach Sankt Anton. Es ist April und in den höheren Regionen liegt noch viel Schnee. Dementsprechend skeptisch werde ich von Skifahrer beobachtet die auf Ihren Skibus warten. In einem kleinen Dorf in Imsterau finde ich ein schönes Gasthaus mit einem sehr schönen Zimmer, in welchem ich mit frischer Bergluft meine Nacht verbringen kann.
Tag 2
Der Tag beginnt mit einem leckeren, österreichischen Frühstück. Neben Semmeln gibt es Schinken, Käse, Rührei, Bratspeck, und diverse Milchprodukte. Mit Sack und Pack geht es Richtung Parkplatz, wo mein Motorrad schon bereit steht. Es sind knapp mehr als 10 Grad und die Winterhandschuhe sind definitiv nötig. Da für diesen Tag Schauer angesagt ist, lenke ich in Richtung Süden. Da noch viele Pässe zu sind, fahre ich über den Brenner nach Italien. Die Route führt durch einige schöne Orte und durch die Dolomiten bis nach Trento. Von dort aus beschliesse ich zum Gardasee zu fahren um dort nach einer Übernachtungsmöglichkeit zu suchen. Ich fahre auf der Ostseite des Sees entlang und halte Ausschau noch Hotels. .... Schnell wird mir bewusst das die Saison hier noch nicht begonnen hat und sämtliche Hotels zu sind. Nach ca. 1 Stunde suchen, finde ich ein Hotel das noch freie Zimmer hat. (Kein Wunder.... ich bin der einzige Gast).
Bei einer leckeren Pizza und einem Bier mit direkter Sicht auf den See, lasse ich den Abend ausklingen und gehe früh ins Bett.
Tag 3
Der Tag im Süden beginnt deutlich wärmer. Das Motorrad hat die Nacht in einer Tiefgarage verbracht und ist startbereit für die nächsten Kilometer. Tagesziel heute ist Genua. Vom Gardasee weg Richtung Süd-Westen wird die Gegend immer flacher und es mangelt zunehmend an Kurven. Der einzige Vorteil: Es wird warm und Winterhandschuhe sind schon längst im Koffer.
Gegen den späteren Nachmittag erreiche ich Genua und hoffe auf ein Hotel in der Nähe vom Meer. Mit Hilfe meines Navi`s finde ich eines nur wenige Meter vom Meer entfernt. Nach dem Check In gehe ich ans Meer und geniesse die für Genua eher frischen Temperaturen (20-22Grad).
In der Fussgängerzone finde ich eine kleine aber feine Pizzaria und zusammen mit einem kühlen Bier geht der Abend wieder zu ende.
Tag 4
Der Tag beginnt laut. Draussen sind schon viele Autos unterwegs und im Frühstückssaal bin ich dieses Mal nicht der Erste. Ein Reisecar steht vor dem Hotel und wartet auf die Senioren die noch am Frühstückstisch sitzen. Ich freue mich bereits auf die Strecke von Genua bis nach Monaco und fahre auch bald los. Früh morgens ist volle Konzentration gefragt, es geht mitten durch Genua und über Mehrspurige Strassen. Wer in der 50er Zone nicht über 70ig fährt geht im Verkehr unter. Ich versuche mit den Roller`n mit zu halten, gelingt mir jedoch nicht immer.
Der Tag kann nicht schöner sein für so eine Tour. Keine einzige Wolke am Himmel und knapp über 20 Grad. Jedoch sind die Strassen eher stark befahren und Überholen ist manchmal doch sehr schwer. Nach einigen Pausen direkt am Meer und einigen Stunden erreiche ich San Remo, wo ich einen Tankstop einlege. Es ist nicht mehr weit bis nach Monaco und ich fahre direkt weiter. Und schon bin ich da.... im grossen Monaco.... jedoch bin ich alles andere als begeistert. Wäre ich auf Shooping-Tour wäre dies die richtige Stadt, mit dem Motorrad jedoch nicht zu empfehlen. Ich stecke im Verkehr fest und mit laufendem Lüfter fahre ich durch die Stadt. Eigentlich wollte ich irgendwo einen Halt einlegen, entscheide mich jedoch die Stadt zu verlassen. Da es schon gegen späteren Nachmittag zu geht beginne ich mit der Hotelsuche. Dieses Mal jedoch nicht direkt am Meer. Via Nizza fahre ich nördlich bis nach Aspremont. Ein sehr kleines Dorf etwas oberhalb von Nizza. Im Ort gibt es nur ein kleines Hotel und dieses ist klein aber fein. Ich freue mich über ein paar deutsche Worte mit der Besitzerin des Hotels, diese ist aus Deutschland und erzählt mir ein wenig von dem Ort und ihrer Geschichte.
Tag 5
In der Nacht ein kurzes erwachen und das ganze Haus und Bett zittert. Am Frühstückstisch wird mir bestätigt das es in der Nacht ein Erdbeben gegeben hat in der Nähe. Das Motorrad ist schnell bepackt und es geht weiter in Richtung Norden.
Es geht immer mehr in die französischen Alpen und Strassen und Kurven entsprechen voll meinem Gusto. Obwohl die Temperaturen rasch sinken geniesse ich jede Kurve. Via Valberg will ich über den Coll d`Allos. Mein Navi führt mich immer weiter und ich vertraue diesem Blind. Einige Kilometer vor der Passhöhe habe ich dann auf einmal eine Schneewand vor mir und die Strasse ist geschlossen. Natürlich fängt es genau zu diesem Zeitpunkt noch an zu Regnen. Was gibt es schöneres als bei unter 10 Grad und Regen Motorrad zu fahren?
Ich fahre wieder Richtung Süden und mache eine kleine Rast mit Kaffee in einem Berggasthaus. Das ich der einzige Gast bin ist ja wohl klar. Die Wirtin spricht kein Wort Deutsch oder Englisch, mir wird aber schnell klar dass Sie mir sagen will das ich für meine Strecke einen 2.5 stündigen Umweg nehmen muss.
Da der Regen langsam aufhört geht meine Reise weiter und ich fahre die selbe Strecke wieder zurück. Die Strecke trocknet schnell ab und die Regenkleidung kann ich auch wieder einpacken. Der Tag vergeht sehr schnell, jedoch war es der bisher kurvenreichste Tag. Über Digne-les-Bains fahre ich bis nach Briancon. In dieser grösseren Ortschaft finde ich schnell ein Hotel in dem ich übernachten kann und gleich auch noch mein Abendessen zu mir nehmen kann.
Einige Kleidungsstücke liegen im Zimmer verteilt um diese zu trocknen. Dies war für mich und meine Reifen der bislang anstrengendste Tag und ich schlafe schnell ein.
Tag 6
Nach einem eher mageren Frühstück geht es Richtung Osten nach Turin. Von dort aus geht es über die Autobahn bis nach Mailand um ein wenig Strecke gut zu machen. Von Mailand geht es Ruck-Zuck und ich bin an der Schweizer Grenze. Bis nach Bellinzona fahre ich wieder auf der Autobahn und danach über den San Bernadino ins Bündnerland. Ich rieche Heimat und freue mich auf Zuhause. Am Walensee entlang nehme ich die letzten Kilometer in Angriff und bin nach der Hulftegg schon zu hause.
Fazit:
Für eine Frühlingsausfahrt war die Route perfekt. Das Wetter war bis auf einige Schauer freundlich und die Temperaturen sehr angenehm. Ohne Reisebegleitung war es ab und zu etwas einsam und trist aber dennoch konnte ich jeden Kilometer und jede Kurve geniessen.